Hämorrhoiden

Die Abdichtung des Afters erfolgt durch die Schließmuskeln des Darmes sowie einem Schwellkörper – dem Hämorrhoidalplexus. Treten knotenartige Vergrößerungen dieses Plexus auf, so spricht man von krankhaften Hämorrhoiden oder dem Hämorrhoidalleiden.

Starkes Pressen bei der Stuhlentleerung, eine Verkrampfung des Schließmuskels, eine chronische Verstopfungsneigung und Übergewicht sind die wesentlichen Ursachen des Hämorrhoidalleidens.

Juckreiz und Brennen am After sowie hellrote Blutungen beim Stuhlgang sind die ersten Beschwerden des Hämorrhoidalleidens. In fortgeschrittenen Stadien können Nässen und eine Störung des Analverschlusses (Kontinenzstörung) auftreten.

Stadien der Hämorrhoiden

Neben der Inspektion der Analregion und der Austastung des Enddarmes ist die Enddarmuntersuchung die eigentlich entscheidende Untersuchung. Bei Blutungen sollte zum Ausschluss einer höher gelegenen Blutungsquelle eine Dickdarmspiegelung durchgeführt werden.

Je nach Ausprägung der Hämorrhoiden werden verschiedene Behandlungsmöglichkeiten angewandt. In Frühstadien ist eine Behandlung mit Salben und Zäpfchen häufig ausreichend. Daneben ist eine Stuhlregulierung (Stuhlgang nicht zu hart und nicht zu weich) durch eine sinnvolle Ernährung und eine schonende Analhygiene wichtig.
Bei leicht bis mäßiggradigen Hämorrhoiden ist die Verödung (Sklerosierung) Therapie der Wahl. Mit einer speziellen Nadel wird ein Verödungsmittel direkt an die Hämorrhoidenbasis gespritzt. Dies führt zu einer narbigen Schrumpfung der Hämorrhoiden. Zur Behandlung sind in der Regel 4 Termine im Abstand von 7 bis 14 Tagen erforderlich.
Größere Hämorrhoidalknoten erfordern die Gummibandabbindung (Ligatur). Über jeden Hämorrhoidalknoten wird ein Gummiring gestülpt, der das abgeschnürte Gewebe absterben lässt. Dieser fällt zusammen mit dem Gummiring meist unbemerkt nach 1 bis 2 Wochen ab. Zur Behandlung sind in der Regel 4 bis 6 Termine im Abstand von 3 bis 4 Wochen erforderlich.
In weit fortgeschrittenen Fällen ist eine Operation anzuraten.